20 Jahre erfolgreicher Arzneimittelversandhandel in Deutschland
10.01.2024 Meldungen
Im Jahr 2024 können wir auf zwei Jahrzehnte erfolgreichen Arzneimittelversandhandels in Deutschland zurückblicken. Die Entwicklung hin zur Einführung zum 1. Januar 2004 ist durch verschiedene Voraussetzungen gekennzeichnet. Die Debatten im Bundestag im Herbst 2003 sind hier dokumentiert. Was danach bisher geschah stellen wir in den Stationen dar. Anschließend geben wir ein paar Stichwörter mit Blick auf die zukünftigen Entwicklungen.
Wichtige Voraussetzungen für die Umsetzung in Deutschland (seit Beginn der 2000er Jahre)
Gesetzliche Grundlage: Die EU-Richtlinie 2001/83/EG wurde in deutsches Recht umgesetzt, was den Versandhandel mit rezeptpflichtigen und rezeptfreien Arzneimitteln legalisierte.
Technologische Fortschritte: Die Entwicklung des Internets und sicherer Zahlungssysteme ermöglichte einen effizienten und sicheren Online-Handel.
Demografische Veränderungen: Eine alternde Bevölkerung und die Zunahme chronischer Erkrankungen führten zu einem steigenden Bedarf an bequemen Zugangsmöglichkeiten zu Medikamenten. Hinzu kam eine finanzielle Schieflage im Bereich der sozialen Sicherung.
Verbraucherverhalten: Eine wachsende Akzeptanz des Online-Shoppings in der Bevölkerung.
Bedeutendste Stationen (2004-2024)
Startphase (2004-2010): Etablierung erster Online-Apotheken, Aufbau von Vertrauen und Bekanntheitsgrad sowie Gründungsphase des BVDVA (Vorläufer schon seit 2002)
BGH-Urteil 2012: Arzneimittelpreisverordnung gilt auch für ausländische Versandapotheken - Entscheidung des Gemeinsamen Senats der obersten Gerichtshöfe in Deutschland
Regulatorische Anpassungen: Anpassungen im Arzneimittelgesetz, Datenschutzbestimmungen und Sicherheitsstandards zum Schutz der Verbraucher.
Marktkonsolidierung: Übernahmen und Fusionen führten zu wenigen großen Anbietern, die den Markt dominieren.
Technologische Innovationen: Integration von E-Health-Lösungen, Nutzung von KI für personalisierte Medizin und verbesserte Logistik.
EuGH-Urteil 2016: "Die deutsche Preisbindung bei verschreibungspflichtigen Arzneimitteln verstößt gegen das Unionsrecht."
15. Dezember 2020: Inkrafttreten des Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG), es enthält ein Rezeptboni-Verbot
Covid-19-Pandemie (2020-2022): Ein signifikanter Anstieg der Nachfrage nach Online-Arzneimittelversorgung.
Stetige Erweiterung des Angebots: Neben Medikamenten bieten Online-Apotheken hochwertige Beratungsdienste, Gesundheitsprodukte und Telemedizin an.
- 1. Januar 2024: Verbindliche Einführung des E-Rezeptes.
Zukünftige Entwicklungen, die auch für den AM-Versand bedeutend sind
Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA): Integration von zertifizierten Gesundheits-Apps in das Angebot der Online-Apotheken.
Personalisierte Medizin: Fortschritte in der Genomik und Biotechnologie ermöglichen individuell angepasste Medikamente und Therapien.
Nachhaltigkeit: Hier liegt der Fokus auf umweltfreundliche Verpackungen und grüne Logistik.
Europa: Internationale Vernetzung und Kooperationen, insbesondere innerhalb der EU.
Künstliche Intelligenz und Big Data: Einsatz zur Optimierung von Lagerhaltung, Lieferketten und zur personalisierten Kundenberatung.
Regulierung und Datenschutz: Weitere Anpassungen an die rechtliche Rahmenbedingungen zum Schutz der Patientendaten und zur Sicherstellung der Medikamentensicherheit.
Insgesamt hat sich der Arzneimittelversandhandel in Deutschland zu einem wichtigen Bestandteil des Gesundheitssystems entwickelt und wird weiterhin durch technologische Innovationen, regulatorische Anpassungen und die sich ändernden Bedürfnisse der Verbraucher geprägt werden. Er ist eine wichtige Säule in der flächendeckenden pharmazeutischen Versorgung. Hierauf weist der BVDVA immer wieder hin und auch die politischen Stakeholder erkennen diesen Beitrag an. Das werden wir beim diesjährigen 17. BVDVA-Kongress am 20./21. Juni in Berlin ebenfalls diskutieren. Die innovative Arzneimittelversorgung ist die DNA der Online-Apotheken-Branche.