Ausblick: mittel- bis langfristig gute Chancen für eRX

Ausblick: mittel- bis langfristig gute Chancen für eRX

31.08.2022 Meldungen

Seit Anfang des Jahres sollte es deutschlandweit verpflichtend sein. Jetzt endlich am morgigen 01.09. soll es soweit sein. „Es ist weniger die Unfähigkeit im System, die das elektronische Rezept verhindert. Es ist eher die Unwilligkeit“, schrieb Martin U. Müller am 23.08. im SPIEGEL mit Blick auf den "Ausstieg" der KVSH (Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein) aus dem Pilotregion-Projekt. Digitalisierung des Gesundheitswesen – es bleibt ein Marathon.

Die investoren bleiben nichtsdestotrotz von der eRX-Wachstumsstory angetan, werden aber etwas vorsichtiger. Sie glauben, dass die Kategorie der verschreibungspflichtigen Arzneimittel (RX), die sich neben OTC (apothekenpflichtig) ebenfalls gut für den Online-Handel eignet, langfristig auf etwa 10 Prozent Marktanteil steigen könnte. Geht man momentan von dem ca. 1,5 Prozent Anteil aus, wäre das ein großer Schritt. Hier kommt es aber entscheidend auf den Einlösungsweg des eRezepts an. Seit gestern ist auch die eGK-Legitimation (die lange Zeit in der Diskussion keine Rolle spielte) amtlich. Wegen ihrer Einfachheit in der Nutzung dürfte sie sich rasch durchsetzen: Die eGK hat jede/r beim Arzt dabei und kann sie leicht in die Apotheke tragen. Da sind die Versand-Apotheken zunächst außen vor. Darum hat der BVDVA eine klare Position:

„Wir plädieren dafür, ab sofort die gematik-APP und den verpflichtenden, alternativen Papierausdruck mit QR-Code zu nutzen. Das klingt zunächst widersprüchlich und rückwärtsgewandt. Allerdings können die Patient:innen den Token auf Papier dann leicht in die sichere APP ihrer Versandapotheke einpflegen und abschicken. Das ist ein Übergang, bis alle Versicherten die gematik E-Rezept-APP in Verbindung mit ihrer NFC-fähigen eGK nutzen können“, sagt Udo Sonnenberg, Geschäftsführer des BVDVA.

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