DIMDI: Internethandel mit Medikamenten: Sicherer einkaufen mit neuem EU-Logo
03.11.2015 Meldungen
Jedes EU-Land listet die dort ansässigen legalen Arzneimittelhändler in einem Register. In Deutschland liegt es beim Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation und Information (DIMDI) - einer Behörde im Geschäftsbereich des Bundesgesundheitsministeriums. Dieses neue sogenannte Versandhandels-Register ersetzt das seit 2009 bestehende Register, in dem Apotheken mit Versanderlaubnis bisher zu finden waren.
Neben Apotheken dürfen in Deutschland auch andere Einzelhändler Medikamente versenden. Diese müssen sich dabei jedoch auf freiverkäufliche Arzneimittel beschränken; apotheken- und verschreibungspflichtige Medikamente sind ausschließlich über Apotheken zu beziehen. Das DIMDI führt daher zwei separate Listen.
Händler per Logo prüfen
Mit dem Logo auf seiner Webseite zeigt ein Versandhändler an, dass er nach dem jeweiligen nationalen Recht über das Internet Arzneimittel vertreiben darf, die zur Anwendung am Menschen bestimmt sind. Diese Händler bzw. Apotheken sind in den jeweiligen Registern der EU-Länder erfasst, was durch einen Mausklick auf das Logo zu prüfen ist. Damit begegnet die EU dem wachsenden Risiko, an gefälschte Medikamente zu geraten. Diese Gefahr ist gerade im Internet hoch, wo Angebote meist nur schwer zu überprüfen sind. Gefälschte Medikamente enthalten oft keine bzw. falsch dosierte Wirkstoffe, selbst gesundheitsgefährdende Inhaltsstoffe sind nicht selten. In jedem Fall bergen sie hohe Risiken für die Anwender.
(BU: Das neue gemeinsame EU-Logo ersetzt das bisherige Sicherheitslogo des DIMDI)
Erst prüfen, dann kaufen
Dank des neuen Logos und der zugehörigen Register können Verbraucherinnen und Verbraucher Versandhändler in der EU jetzt leicht prüfen. Dabei gilt das Motto "Klicken - Prüfen - Kaufen", da ein Logo allein nicht fälschungssicher ist: Wer das Logo anklickt, ruft damit den zugehörigen Registereintrag mit den Angaben zum Versandhändler auf. Darüber erfährt man u.a. die Kontaktdaten des Anbieters, aber auch von dessen Überwachungsbehörde. Erst nachdem der korrekte Registereintrag aufgerufen wurde, sollte man bei einer Webseite Medikamente einkaufen.
Alternativ zur Prüfung einzelner Anbieter über das Logo, können auf den Webseiten des DIMDI auch die vollständigen Listen der deutschen Apotheken bzw. Einzelhändler aufgerufen werden. Dort befinden sich darüber hinaus Tipps, worauf man achten sollte und woran unseriöse Anbieter zu erkennen sind.
Das neue EU-Logo zum Versandhandel tritt in Deutschland an die Stelle des alten Sicherheitslogos des DIMDI, über das bisher Versandapotheken überprüft werden konnten. Durch die neuen, EU-weit vergleichbaren Register ist dies nun in allen Ländern der EU möglich.
Das alte Logo war für die Apotheken noch freiwillig. Das neue EU-Logo ist jedoch verpflichtend und muss künftig von allen Apotheken und sonstigen Einzelhändlern gut sichtbar auf ihren Webseiten angezeigt werden, wenn sie Versandhandel mit Humanarzneimitteln über das Internet betreiben. Am Logo ist zugleich der Mitgliedstaat erkennbar, in dem der Händler niedergelassen ist. Die entsprechende Flagge ist integriert und der Text in der jeweiligen Landessprache verfasst. Ansonsten bleibt das Logo EU-weit einheitlich.
Ergänzende Informationen auf unserer Website:
Das DIMDI stellt über das Internet hochwertige Informationen für alle Bereiche des Gesundheitswesens zur Verfügung. Es entwickelt und betreibt datenbankgestützte Informationssysteme für Arzneimittel, Medizinprodukte und mit Versorgungsdaten und verantwortet ein Programm zur Bewertung gesundheitsrelevanter Verfahren und Technologien (Health Technology Assessment, HTA). Das DIMDI ist Herausgeber amtlicher medizinischer Klassifikationen wie ICD-10-GM und OPS und pflegt medizinische Terminologien, Thesauri, Nomenklaturen und Kataloge (z. B. MeSH, UMDNS, Alpha-ID, LOINC, OID), die für die Gesundheitstelematik von Bedeutung sind. Das DIMDI ermöglicht den Online-Zugriff auf seine Informationssysteme und rund 30 Datenbanken aus der gesamten Medizin. Dafür entwickelt und pflegt es moderne Software-Anwendungen und betreibt ein eigenes Rechenzentrum.
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