IMS HEALTH: Rezeptfreie „Pille danach“: Zweistellige Zuwächse der Abgaben in Bundesländern
03.11.2015 Kooperationspartner
Den Vorstoß für die Entlassung der „Pille danach“ aus der Rezeptpflicht hatten im Bundesrat die Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen gemacht. Seit 16. März 2015 ist das Notfallkontrazeptivum „ellaone“ (Wirkstoff Ulipristal) rezeptfrei erhältlich, seit 15. April auch „Pidana“ (Levonorgestrel). Analysen von IMS Health zeigten bereits, dass die wöchentliche Abgabemenge nach Entlassung aus der Rezeptpflicht zunächst anstieg, sich jedoch recht schnell auf dem erhöhten Abgabeniveau stabilisierte. In einer neuen Analyse hat IMS Health nun untersucht, wie sich die Abgaben der beiden Präparate in den Monaten März und April 2015 in den Gebieten der Kassenärztlichen Vereinigungen der Bundesländer gegenüber den Vergleichsmonaten des Vorjahres unterscheiden.
Über die Hälfte der abgegebenen Packungen verteilt sich auf die bevölkerungsreichsten Länder – Zuwachs überall zweistellig, jedoch unterschiedlich stark Erwartungsgemäß geht ein großer Teil der abgegebenen Pillen-Packungen in den bevölkerungsreichsten Ländern über die Apothekentheken. Rund 57% des gesamten Absatzes im März und April 2015 entfallen auf die Gebiete der Kassenärztlichen Vereinigungen in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein und WestfalenLippe. Der Blick auf die einzelnen Regionen zeigt allerdings, dass die Zuwächse überall zweistellig ausfallen, wobei sie unterschiedlich stark ausgeprägt sind: Im Stadtstaat Hamburg erhöhten sich die Abgaben um +50%, in Berlin „nur“ um +16%. In Baden-Württemberg (+31%) und Nordrhein (+34%) fällt der Anstieg recht hoch aus, ebenfalls in Niedersachsen (+36%) und Sachsen (+38%). Die Beratungskompetenz der Apotheker dürfte von daher in allen Ländern entsprechend stärker nachgefragt werden.
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